Zeitreise in Gold und Silber

Gold und Silber in der Weihnachtszeit, das passt hervorragend. Und so hätte das Jahresabschlussevent des Marketing Clubs Ostwürttemberg wohl nirgendwo besser stattfinden können, als im Silberwarenmuseum in Schwäbisch Gmünd.

Dabei war es aber nicht nur der Glanz der dort vor rund hundert Jahren hergestellten Leuchter, Bürsten, Schalen und Etuis, der die Teilnehmer gefangen nahm, sondern vor allem der Blick in die seinerzeitigen Arbeitsbedingungen. Denn die Ott-Pausersche Fabrik gewährt Einblicke in die Arbeitswelt aus dieser Zeit, und das auf besonders eindringliche Art und Weise: Denn als hätten die Guillocheure, Etuimacher, Poliseusen, Drücker und Goldschmiede mal eben ihren Arbeitsplatz verlassen, genau so lagen Werkzeuge und Materialien noch auf Regalen und Tischen, als würde ihr Handwerk jeden Augenblick wieder aufgenommen werden.

Was genau dieses Handwerk beinhaltete und wie die Arbeit aussah, davon wusste der Leiter der Führung, Thomas Raschke, selbst Goldschmied, viel Interessantes und Informatives zu berichten, und das auf eine sehr lebendige, ja geradezu persönliche Art und Weise: Sein Großvater hatte noch selbst in der Fabrik gearbeitet, in der noch alle Einrichtungen – von der seinerzeit mit Pferden betriebenen Maschinerie über Schmelz- und Lötplätze und Politurabteilung bis hin zum Comptoir mit Telefon und Schreibmaschine und vielen Archivkästen und dicken Bänden an Geschäftsbücher – genau so verblieben sind, wie sie vor fast hundert Jahren noch in Betrieb gewesen war. „Damit gehört die Fabrik zu den fünf bedeutendsten Industriedenkmälern Deutschlands“, so Thomas Raschke, der neben der Arbeitswelt der seinerzeit Beschäftigten, der Waren und ihrer Herstellung auch viele historische Details bereithielt. Von den Anfängen im Jahr 1820, in dem Nikolaus Ott eine Goldschmiedewerkstatt begründete, über die Gründung seiner Bijouteriefabrik und die Errichtung des Fabrikgebäudes im Jahr 1845 bis zum Niedergang, der bereits 1862 begann und schließlich in den Verkauf an Josef Pauser im Jahr 1928 mündete, der sich letztlich nur noch mit der Produktion von gold- und silberbestückten Gehstöcken über Wasser halten konnte, nahm Raschke die Gäste des Marketing Clubs mit auf eine überaus interessante Zeitreise, die auch Einblicke in die Gesellschaft und die Stadtgeschichte Schwäbisch Gmünds gab.

Über all die gewonnenen Erkenntnisse wurde noch allseits tief beeindruckt beim gemeinsamen Abendessen in der Fuggerei geplaudert. Bei diesem regen Austausch endete ein weiteres sehr gelungenes Event, das die Weihnachtszeit glänzend bereicherte.

Thomas Raschke an einem Arbeitsplatz im Museum
Besuchergruppe im Museum
ehemaliges Büro im Museum
Arbeitsplätze Silberwaren Museum
a group of people sitting at a long table eating
Mitglieder im Restaurant am Tisch
Antriebskurbeln im Museum

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